Im geschlossenen Verband ging es von Wuppertal am Samstagmorgen zum DACHSER SE Gelände in Herne-Sodingen. Anschließend wurden die Helferinnen und Helfer vor verschiedene Übungsszenarien gestellt, bei welchen sie teils gemeinschaftlich, teils innerhalb ihrer Organisation die ihnen gestellten Herausforderungen zu meistern hatten. Als erstes gab es einen „Einsatz“ für die Feuerwehr: Es galt eine vermisste Person in einer Ammoniak Kühlanlage in einem Kühlturm zu finden. Unter Atemschutz erkundete die Feuerwehr den Kühlturm, anschließend machte sie die vermisste Person ausfindig, um sie danach zu retten – wobei drei Stockwerke überwunden werden mussten. Dabei lag der Fokus auch darauf, die eigene Sicherheit stets zu gewährleisten, da sich im Kühlturm eine Vielzahl von Gefahrgütern befand.
Die 2. Übung beinhaltete das Löschen einen Werkstattbrandes. Eine Person wurde in der Werkstatt vermutet. Das hieß für die Einsatzkräfte: Erkunden, die Gefahrgüter erkennen, die vermisste Person finden und retten sowie den Brand von außen und innen zu löschen. An dieser Stelle kamen die THW-Helferinnen und Helfer ins Spiel, die eine Löschwasserversorgung legten, indem sie mittels eines Zwischenreservoirs eine Löschwasserleitung direkt vom Rhein-Herne Kanal herstellten. Die Feuerwehr bezog dieses Wasser zur Brandbekämpfung und zur Kühlung von Kraftstofftanks aus dem Reservoir. Bei dieser Übung lag das Augenmerk vor allem auf der Stärkung der Abstimmung von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sowie der Kommunikation über eine gemeinsame Führungsstelle, die von der Fachgruppe FK und dem Zugtrupp des 1. TZs gebildet wurde.
Anschließend waren die Bergungsgruppen des 1. Technischen Zuges gefragt: Eine verletzte Person lag in Höhenlage in einem Kühlturm und musste von den Helfern gerettet werden. Die Rettung erfolgte über eine Wartungsluke, die sich in einer Höhe von sieben Metern befand und durch die die Helfer mittels Schleifkorb über eine schiefe Ebene – die aus Leiterteilen erstellt wird – den Verletzten sicher nach draußen und auf den Boden transportierten.
Die gesamte Lage aller drei Übungen wurde von dem Zugtrupp des 1. TZs zusammen mit dem Führungstrupp der Fachgruppe FK geführt. Hierbei probten die Beteiligten neben dem Abarbeiten der Lagen vor allem die Kommunikation sowie die zum Teil verschiedenen Führungsstrukturen.
Nach einem gemeinsamen Grillen zum Mittagessen, hieß es danach: „rein in die Boote und ab aufs Wasser“, denn wenn man schon einmal in Kanalnähe übt, bietet sich das Thema „Gefahren beim Arbeiten am und auf dem Wasser“ geradezu an! Dabei ging es vor allem um das Retten einer bewusstlosen Person aus dem Wasser. So kam es, dass sich der Zugführer des 1. Technischen Zuges rasch im Kanal und somit außerhalb des Bootes befand und von seinen Kameraden gerettet werden musste. Die Rettungsmaßnahmen wurden unter Anleitung des DLRG Wanne-Eickel durchgeführt, die die gesamte Aktion bewachten.
Außerdem bekam so jeder Helfer einmal die Möglichkeit, von einem Schlauchbot aus zu arbeiten So konnte jeder einen Eindruck davon gewinnen, welche Komplikationen beim Arbeiten auf einem instabilen Untergrund auftreten können wie beispielsweise die Bewegung des Bootes, nicht sichtbare Strömungen usw.
Ein intensiver Ausbildungstag, von dem alle Seiten profitierten und der wieder einmal zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und Abstimmung der einzelnen Hilfsorganisationen ist und wie bereichernd solche Übungen für alle Beteiligten sein können!
Ein besonderes Dankeschön geht an die Firma Dachser, die nicht nur das Übungsgelände bereitgestellt hat, sondern außerdem Grillgut und Getränke sponserte!