Wuppertaler SEEBA-Helfer übt in Frankreich: Erdbeben der Stärke 8,3 in Azuria

Ein Übungsszenario der besonderen Art erreichte einen unserer Auslandsexperten in der letzten Woche: Am 16.05.2016 ereignete sich in Azuria ein Erdbeben der Stärke 8,3 auf der Richter-Skala. Medien berichten über desaströse Zustände im Umkreis von 100 km rund um das Epizentrum. Laut offiziellen Angaben ist von mindestens 800 Toten, 2000 Verschütteten und 4000 Verletzten auszugehen. Unmittelbar nach den ersten Erkundungen stellt sich heraus, dass internationale Hilfe benötigt wird. Es erfolgt ein offizielles Hilfeersuchen an die deutsche Bundesregierung, die daraufhin die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) mit 79 Helferinnen und Helfern und sechs Rettungshunden in das Schadensgebiet entsandte.

Was dramatisch klingt, stellt glücklicherweise nur das Szenario der diesjährigen Jahresübung der SEEBA in Zusammenarbeit mit dem französischen USAR (Urban Search and Rescue)-Team dar.

Am Mittwoch, den 18.05.2016, startete dazu auch der Wuppertaler Auslandsexperte Julian Goodwin vom Flughafen Düsseldorf nach Südfrankreich. In Port-Saint-Louis-du-Rhône angekommen, galt es während der dreitägigen Übung unter realen Bedingungen diverse Schadensstellen abzuarbeiten. So mussten die Einsatzkräfte verschüttete Personen mit technischem Gerät und den Rettungshunden lokalisieren und anschließend aus den Trümmern retten.

Hierbei befreiten die Helferinnen und Helfer beispielsweise eine verletzte Person aus einem 50 m tiefen Silo über seilgebundene Rettungsmittel. Wo manche Verschüttete lediglich mit schwerem Gerät wie der Ringsäge aus ihrer misslichen Lage befreit werden konnten, war es an anderer Stelle vonnöten, Trümmer von Hand abzutragen, um die Opfer zu befreien.

Während der Übung mussten sich die Einsatzkräfte immer wieder mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sehen.Neben Schlafmangel und dem Vorfinden von unterschiedlichen Gefahrstoffen an den Einsatzstellen, machte eine Tsunami-Warnung den SEEBA-Helferinnen und Helfern zu schaffen, die eine Evakuierung des Camps der Einsatzkräfte erforderlich machte.

Dennoch wurden sämtliche Einsatzaufträge zu aller Zufriedenheit abgearbeitet und die beiden Teams konnten trotz leichter Sprachbarrieren in vielerlei Hinsicht voneinander lernen und insgesamt sieben Verschüttete lebend aus den Trümmern befreien.


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