12.12.2019, von Nadine Ogiolda

Wuppertaler Auslandsexperte übt und hilft weltweit!

Das Technische Hilfswerk bietet seinen Helferinnen und Helfer auch die Möglichkeit, als THW Einsatzkraft für das Ausland befähigt zu werden.

Zu den THW-Auslandslehrgängen gehört zum Beispiel der Lehrgang „Einsatzgrundlagen Ausland“ (EGA). Diesen müssen Helferinnen und Helfer absolvieren, bevor sie weitere THW-Auslandslehrgänge besuchen und für das THW an Auslandseinsätzen teilnehmen können. Der Lehrgang vermittelt den Teilnehmenden wichtiges Basiswissen für internationale Einsätze und weitere internationale Lehrgänge: In Wuppertal haben bereits mehrere Helfer diese Spezialausbildung absolviert.

Einer von ihnen ist Stephan Besche, der in diesem Herbst sogar an unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland teilnehmen konnte. Eines der Projekte heißt „Taff“ (Tackling consequences of extreme rainfalls and Flash Floods). Das Projekt soll mit dem Ziel eines verbesserten Bevölkerungsschutzes Bewältigungsstrategien für Szenarien wie Starkregen und Sturmfluten erarbeiten. Es geht darum Expertinnen und Experten (Flood Advisor) für die EU auszubilden, bzw . diese Funktion in dem EU Mechanismus zu integrieren, da es diese bislang noch nicht gibt. Sie sollen dann zu den Themen wie Flash Flood (Sturzflut) und Landslides (Erdrutsch) etc beraten können, da diese aufgrund des Klimawandels immer häufiger vorkommen.

In Slowenien absolvierte unser Helfer einen Theorieteil, bei dem Expertinnen und Experten aus dem Bereich Meteorologie, Hydrologie, Geologie, und Flooddefense (Hochwasserschutz) referiert haben. In der Schweiz ging es dann vom 23.-27. September 2019 darum, „Flooddefense“ praktisch anzuwenden. Das heißt konkret, es wurde in einer Versuchsanlage die praktische Anwendung von professionellen und improvisierten Flood Defence Bauten geübt. Denn das große Problem bei Sturzfluten ist das kleine Zeitfenster für Einsatzkräfte. Das Desaster kommt innerhalb von Sekunden bis Minuten, bleibt einige Stunden und dann geht es ans Aufräumen. Hier gilt es gut vorbereitet zu sein beispielsweise mit Notfallplänen. Bei diesem internationalen Treffen waren Polizei, Feuerwehr und Ministerien aus mehreren EU Ländern dabei.

Weitere Einsätze gab es für den Wuppertaler Auslandsexperten im Irak und in Jordanien.

Im nordirakischen Erbil wird mithilfe des THW die erste Schnelleinsatzeinheit (Rapid Response Unit) des Katastrophenschutzes der Region Kurdistan-Irak aufgebaut.

Gemeinsam mit Ausbildungspersonal des regionalen Katastrophenschutzes führten fünf THW-Kräfte vom 05. bis zum 08. August eine angepasste Grundausbildung für die neue Schnelleinsatzeinheit durch, an der erstmalig auch ehrenamtliche Kräfte teilnahmen.

Im November ging es dann auf eine Spezialausbildung in Jordanien. Während dieser Ausbildung wurde eine Vielzahl von realistischen Einsatzszenarien geübt: u. a. eingeklemmte und verschüttete Personen aus Fahrzeugen und eingestürzten Gebäuden zu retten, sie mit Erste Hilfe zu versorgen, und trainierten bei Hochwasser mit Sandsäcken Deiche zu verteidigen. Die jordanischen Ausbilder führten diese Spezialausbildung größtenteils selbstständig durch. Sechs THW-Einsatzkräfte aus den THW-Ortsverbänden Dessau, Forchheim, Frankfurt am Main, Mainz, Rosenheim und unser Wuppertaler Helfer Stephan Besche unterstützten sie dabei als Mentorinnen und Mentoren mit Fachwissen und ihren Erfahrungen in der Ausbildung von ehrenamtlichen THW-Kräften.

Das THW führte diese Spezialausbildung vom 13. bis 20. November 2019 gemeinsam mit seinem jordanischen Partner General Directorate of Jordan Civil Defense (JCD) für jordanische Ehrenamtliche in Aqaba durch.


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