Rückblick: Vor 30 Jahre das THW Wuppertal im Einsatz der Int. Humantitären Hilfe

Ein Rückblick auf Dezember 1988 und den schrecklichen Geschehnisse in Remscheid und Armenien.

Eine Fairchild A1-10 Thunderbolt 2 des am Fliegerhorst Nörvenich stationierten 2nd Tactial Fighter Squadron befand sich am 08.12.1988 während einer Übung im Tiefflug unter widrigen Bedingungen bei Sichtflugverhältnissen.

Aufgrund „räumlicher Desorientierung“ – so die abschließende Bewertung der Unfallursache - rammte Captain Michael P. Foster ein Wohnhaus in der Stockder Strasse im Remscheider Stadtteil Hasten, zerschellte im Nachbarhaus und hinterließ eine 350 Meter lange Schneise der Verwüstung. 50 Verletze sowie 6 Menschen einschließlich des Piloten verloren hierbei Ihr Leben.

Zum Einsatz wurde der 2. Bergungszug und das Bergungsräumgerät angefordert.

Aufgrund des U.S Militärischen Hintergrundes wurde der Einsatz unter starker Militärischer Aufsicht geführt und erschwerte den Einsatz aufgrund der ohnehin schon belastenden Situation sehr. Einer für viele THW Kameraden sicherlich unvergesslicher Einsatz, wie auch das Titelfoto des Jubiläumsbuchs der BA „Wir Helfen - 50 Jahre THW“ im Jahr 2000 in gespenstischer Weise darstellt.

Kaum für die Ortverbände des Bergischen Städtedreiecks verarbeitet, wurde am darauf folgenden Tag die in Wuppertal stationierte neue SEEBA Einheit alarmiert.

Mit 6,9 Punkte auf der Momenten-Magnituden Skala erschütterte die Erde bereits am 07.12.1988 die Region - nordwestlich von Spitak im Kaukasus/Armenien. 37 Wuppertaler Helfer, darunter 17 Helfer aus den Ortsverbänden Solingen und Remscheid sowie weitere 28 Helfer der SEEBA aus Hessen wurden unmittelbar nach dem Ereignis durch die Bundesregierung zum Schadensort nach Armenien beordert.

Aufgrund des strengen Winters und des unglaublichen Ausmaßes der Verwüstung standen die Helfer während des Einsatzes unter enormer körperlicher und psychischer Belastung. Ein Ereignis welches mit einer geschätzten Anzahl von 25.000 Toten und ca. 1 Million Obdachlosen eines der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte gewesen ist.

Insbesondere auch für das THW sicherlich ein Einsatz mit Symbolwirkung, da es in der Folge zum ersten Mal während des Kalten Krieges zu einer humanitären Hilfsmaßnahme westlicher Organisationen in der Sowjetunion kam.

Dieses Ereignis sowie die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung und THW führten 1989 zum Empfang und Teilnahme Wuppertaler SEEBA Helfer als - einzige nicht-militärische Hilfsorganisation - bei einer Int. Konferenz der Bergungshilfsorganisationen in Washington D.C..

Durch die weiteren Hilfsorganisationen wurden der Einsatz und der hohe Ausbildungsstand des THW´s zum damaligen Zeitpunkt gewürdigt.

Näheres unter:

de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugabsturz_in_Remscheid

www.thw.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Veranstaltungen/international/2018/12/meldung_001_spitak_01.html

de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_von_Spitak_1988

Geschichtliches zur SEEBA im Ortsverband Wuppertal:

„Fit für das Ausland“ – so lautete das Pressemotto am 09.03.1987 des im Wuppertaler Ortsverband neugegründeten Stützpunkt der sog. Schnell Einsatzeinheit für Bergung im Ausland, kurz: SEEBA. Unterstützt wurde die SEEBA auch durch weitere Helfern aus Remscheid, Solingen und Rettungshundeführer aus Wesel und Leverkusen. Eine von drei bundesweiten Einheiten welche innerhalb von 6 Stunden nach Alarmierung mit Ihren 12to Ausrüstung einsatzbereit sind, um irgendwo auf der Welt Menschen zu helfen, welche von Katastrophen heimgesucht worden sind. Eine Folge der schweren Katastropheneinsätze des THW in Algerien 1980 und Mexico 1985 – um zukünftig auch im Ausland schneller und effektiver helfen zu können. Wie sich auch heute immer wieder zeigt – ein deutsches Erfolgsmodell in der internationalen humanitären Hilfeleistung. Mit der Umsetzung des Neukonzeptes THW - Mitte der 90er Jahre - verlagerte sich der Stützpunkt der SEEBA als nunmehr Fachgruppe in den Geschäftsführerbereich Wesel.


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