Hochwasserschutzübung am Rhein

300 ehrenamtliche Einsatzkräfte probten unter Leitung des Technischen Hilfswerks (THW) den Hochwasserschutz in Duisburg. Neben Helferinnen und Helfern aus 17 Ortsverbänden waren die Freiwillige Feuerwehr und die Johanniter-Unfall-Hilfe daran beteiligt.

Bilder: BÖ-Team GFB Düsseldorf & Jan Zimmermann

„Heftige Niederschläge in Süd- und Mitteldeutschland führten zu einem starken Anstieg des Rheinpegels. In der Folge droht ein Deichabschnitt in Duisburg-Rheinheim überspült zu werden sowie ein Klärwerk in Friemersheim auszufallen.“So lautete das fiktive Szenario bei der Lageeinweisung am Freitag den 28.09.2017.

Die Lösungen für diese beiden Fälle klingen denkbar einfach: Während in Rheinheim der Deich auf 200 Metern Länge um einen halben Meter erhöht werden muss, gilt es in Friemersheim die Wassermassen aus der Roos in den Rhein abzuleiten.

So einfach ist es dann aber doch nicht: 300 ehrenamtliche Einsatzkräfte, 40 zu führende Teileinheiten, 17 beteiligte THW-Ortsverbände, 83 Fahrzeuge, 12.000 Sandsäcke, 80 Big-Packs, 15 Millionen Liter zu pumpendes Wasser, 325 Tonnen Sand, 40 Personen Übungsleitung/Schiedsrichter, 6 Führungsstellen, 5 Stromerzeuger, mehrere Boote, je 2 Sandsackfüllmaschinen und Big-Pack-Füllschaufeln. All diese Zahlen, Daten und Fakten zeigen, wie viel Aufwand für die Lösungen notwendig ist.

Die Koordination der gesamten Übung erfolgte durch die Einsatzabschnittsleitung in Form einer Fachgruppe (FGr) Führung und Kommunikation, die sich im Ortsverband (OV) Duisburg aufgebaut hatte und in ständigem Austausch mit dem einberufenen Leitungs- und Koordinierungsstab des OV arbeitete. Die Solinger Fachgruppe Führung und Kommunikation wurde durch zwei Sachgebietsleiter aus dem Ortsverband Wuppertal tatkräftig unterstützt.

Ab 8 Uhr rückten die schon vorher nach Duisburg bestellten Einheiten nach und nach zu ihren verschiedenen Einsatzstellen aus, die jeweils von Zugtrupps geführt wurden. Darunter auch der Zugtrupp des 1. Technischen Zuges aus Wuppertal, der die Führung des Untereinsatzabschnittes 2 "Sack und Sand" übernahm. Unter anderem waren hier Bergungsgruppen und die Fachgruppen Räumen in Zusammenarbeit mit einem Löschzug der freiwilligen Feuerwehr mit dem Betrieb eines Sandsackfüllplatzes beschäftigt, während im Anschluss Transportkomponenten das Verbringen der Sandsäcke und Big-Packs zum Verbau an den Deich übernahmen.

Die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen und Elektroversorgung wurden an die Roos nach Duisburg-Friemersheim beordert, wo sie mit Hilfe der FGr Wassergefahren die nötigen Pumparbeiten einleiteten. Der auf dem Gelände des OV Duisburg befindliche Logistik-Bereich, bestehend aus der FGr Logistik mit Versorgungs- und Materialerhaltungstrupp, kümmerte sich neben der wichtigen Helferverpflegung auch um im Übungsverlauf auftretende Defekte an Fahrzeugen und Geräten oder notwendige Betankungen. Ins Szenario eingebunden stand die Johanniter-Unfall-Hilfe mit Krankentransport- und Rettungswagen bereit, um jederzeit die Sicherheit der Helfer zu gewährleisten.

Der Fernmeldetrupp des Ortsverbandes Wuppertal stellte die Kommunikation zwischen der Übungsleitung, der Verpflegungsausgabe sowie den Einsatzkräften am Rhein mittels leitergebundenen Techniken sicher und verlegten hierfür 1600 m Feldkabel.

Neben der Wuppertaler Unterstützung der Übungsleitung durch den Leiter der Fachgruppe Führung Kommunikation wurde diese auch während der Übung durch die gesamte Fachgruppe Unterstützt. Um einen reibungslosen Übungsablauf zu gewährleisten, wurde die Übungsleitung durch einen Führungsstab mitsamt Fernmeldezentrale und Führungstrupp aus Wuppertal unterstützt.

Nach der ersten, für einen Einsatz normalen, Chaosphase kam die Übung gut in Gang und erste Einsatzerfolge stellten sich ein. Jedoch wurde die Übung wegen anhaltender massiver Regenfälle am Nachmittag vorzeitig beendet - in einem realen Einsatz wären die Ehrenamtlichen zu diesem Zeitpunkt abgelöst und neu eingekleidet worden.

Beteiligte THW-Ortsverbände: Dinslaken, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gladbeck/Dorsten, Heiligenhaus/Wülfrath, Hilden, Hückelhoven, Krefeld, Moers, Mönchengladbach, Mülheim, Paderborn, Ratingen, Solingen, Velbert, Wuppertal


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